2014: Room Service

Die Turbenbühne führte mit «Room Service» eine Farce in vier Akten auf. Das Stück lebt von vielen Klischees und sehr unterschiedlichen Charakteren. Regisseur Giuseppe Graziano musste viele neue Schauspielerinnen und Schauspieler mit ins Boot holen.

Regisseur Giuseppe Graziano hatte das Stück «Room Service» schon mal live gesehen. Die damalige Inszenierung überzeugte ihn nicht, das Stück umso mehr. «Es ist voller Intrigen und Wirrungen, zeigt, wie Macht und Unterwürfigkeit zusammenspielen und was passiert, wenn Hormone verrückt spielen.»

Die Zusammensetzung des Teams für dieses Stück gestaltete sich schwierig. Graziano musste zusätzlich zu ein paar wenigen Stammspielern diverse neue Schauspielerinnen und Schauspieler ins Boot holen. Sein Ziel war es, vor allem Junge ins Team zu holen. Dies ist ihm zwar gelungen, aber die neue Konstellation stellte ihn vor neue Herausforderungen. «Der Altersunterschied ist manchmal etwas gar gross. So mussten wir immer wieder in die Trickkisten greifen, um die doch sehr unterschiedlichen Schauspielerinnen und Schauspieler an die Gegebenheiten des Stücks anzupassen.» Ein Stück, das von vielen Klischees und sehr unterschiedlichen Charakteren lebt.

 

Bekanntschaften erneuern

Eigentlich sollte Dr. Hanspeter Kessler (Bernhard Epp) am World Economic Forum WEF in Davos als Experte zum Thema «Globale Gleichberechtigung» ein Referat halten. Kessler nutzt den Konferenzbesuch nicht nur um das berufliche Netzwerk zu pflegen, gerne frischt er auch ein paar weibliche Bekanntschaften auf. In Davos gestaltet sich dies etwas komplizierter als bei anderen Konferenzen. Kesslers Frau Tina (Barbara Schnetz) hat darauf bestanden, ihren Mann nach Davos zu begleiten.

Zum Glück hat Kessler seinen Assistenten Georg Fink (Hans-Jörg Oetterli). Dieser soll ihn beim Arrangement eines Treffens mit seiner Geliebten Jessica Jakob (Maria Ansari), der Sekretärin des Bundesamtes für Gleichberechtigung, Gleichstellung und Emanzipation BAGGE, zur Seite stehen. Doch die beiden Herren haben die Rechnung nicht mit dem korrupten und wenig diskreten Zimmerkellner Giovanni (Martin Pürro) gemacht. Zudem ist die Direktorin (Valerie Pürro) sehr auf die Wahrung der Sitten in ihrem Hause bedacht. Immer wieder funkt auch Finks Mutter (Marlise Frey) dazwischen. Die Verfechterin der Gleichberechtigung will ihren Sohn dazu anstiften, an der Konferenz für die Rechte der Frauen einzustehen.

Während Kessler – gezwungen durch unerwartete Verwicklungen – immer wieder zwischen seiner Frau Tina und der Geliebten Jessica hin und her rennt, kommt auch Fink immer stärker in Bedrängnis. Denn Kesslers Frau und das Zimmermädchen Roswitha (Therese Lüpold) sind seinem Charme erlegen und bezirzen ihn mit viel Feuer. Als dann auch noch Jessicas Mann Heinrich Jakob (Marco Biberstein), ein aufdringlicher Reporter auf der Suche nach einer Top-Story, ins Spiel kommt, geraten die verschiedenen Techtelmechtel langsam, aber sicher aus den Fugen.

Lucilia Mendes von Däniken, 26.3.2014, Solothurner Zeitung

 

Mitwirkende:

Maria Ansari, Marco Biberstein, Bernhard Epp, Marlise Frey, Therese Lüpold, Hans-Jörg Oetterli, Martin Pürro, Valerie Pürro, Barbara Schnetz, Nina Veser, Giuseppe Graziano (Regie), Yvonne Pürro (Souffleuse) und viele Helfer auf/hinter und neben der Bühne.

 

Probenfotos: