Bericht Solothurner Zeitung zu "Mord on Backstage"

Es tat sich wirklich etwas auf der Turbenbühne in diesem Jahr.

 

"MORD ON BACKSTAGE" - mit diesem lustigen Drama lockten die Schauspielerinnen und Schauspieler der Bellacher-Theatergruppe auch dieses Jahr wieder die Theaterfreunde in Scharen in den Turbensaal.

Die Zuschauer wurden ganz in die Theaterwelt entführt. Sie kamen in den einzigartigen Genuss, detailliert, mitzuerleben, wie ein Theaterstück entsteht.

 

Im "Zeitraffer" konnten die Besucher von Beginn weg, der ersten Probe bis zum Schluss, der Premiere dabei sein.

Auch zu den diesjährigen Aufführungen liessen sich die Leute um Präsident Martin Pürro nicht lumpen. Das Deko-Team leistete erneut ganze Arbeit. Man erhielt von Anfang an das Gefühl, dass man in ein Theater eintritt und konnte beinahe den Geruch der Bretter, die die Welt bedeuten, riechen.

Bereits an der Kasse wie auch danach im Saal, wurden die Besucher von perfekt gestilten "Angestellten" begrüsst. Das Ambiente war ganz auf Theateratmosphäre abgestimmt und als Bijou stachen die beiden Kronleuchter ins Auge, welche die Theaterstimmung noch mehr erhöhten.

 

Die zweigeteilte Bühne sollte den Zuschauerinnen und Zuschauern sowohl das Backstage (den für Zuschauer nicht zugänglichen Bereich hinter der Bühne) wie auch die echte Bühne nahe bringen, was auch in eindrücklicher Weise gelang.

Die Vorführungen hielten was sie, im Vorfeld, versprochen hatten. Auch in diesem Jahr erfüllte das Team um Regisseurin Lotti Flury voll die Erwartungen. Wenn auch das Stück, teilweise, nicht immer ganz einfach zu verstehen war, gelang es ihnen trotzdem das Publikum zu faszinieren und in ihren Bann zu ziehen.

 

Ob der etwas vergeistigte Regisseur, welcher in seiner eigenen Welt lebte oder das Dienstmädchen Gwyneth, welches ebenfalls ein wenig schräg rüberkam bis hin zu den Ehepaaren Hatherstone-Forthescew und Pickenham alle zeigten eine ausgezeichnete schauspielerische Leistung. Aber auch die ewig rauchende Souffleurin und der stückeschreibende Kommissar oder der "mordende" Beleuchter gingen voll in ihren Rollen auf und verstanden es, das Publikum zu faszinieren.

 

Besonders vorzuheben ist dabei, dass fast alle Schauspieler in zwei verschiedene Rollen schlüpfen mussten. Auf der einen Seite, verkörperten sie, im Backstage, die Leute von der Strasse mit all ihren privaten und anderen Problemen. Auf der anderen Seite mussten sie, in die von ihnen gespielten Figuren auf der Bühne schlüpfen. Hinzu kam noch das "Switchen" von der Mundartsprache in die völlig danebenliegende "Shakespearesprache" wie sie vom Regisseur betitelt wurde. Diese Herausforderungen wurden von allen Mitspielenden ausgezeichnet bewältigt.

 

Als absoluter Höhepunkt durften im dritten Akt die Schauspielerinnen und -spieler in den nostalgischen Kostümen bewundert werden. Die Ah's und Oh's, sowie der Applaus aus dem Publikum, nachdem der Vorhang aufgegangen war, bezeugten, dass die Wirkung auf das Publikum, die bezweckte Wirkung erzielt hatten.

 

Auch wenn für einmal auf der Turbenbühne kein Schwank in der üblichen Form gespielt wurde, zeigten doch die Reaktionen aus dem Publikum, dass auch die etwas andere Art begeistern konnte.

Man darf heute schon gespannt sein, was sich die Theatergruppe Turbenbühne Bellach im nächsten Jahr wieder einfallen lässt.

3.4.2018, Hans-Jörg Oetterli, Solothurner Zeitung


«Ein Theater im Theater»: Turbenbühne überzeugt mit starker Leistung

Die Bellacher Turbenbühne überzeugt an der Premiere mit einer bemerkenswerten Leistung. Aufgeführt wurde das Lustspiel «Mord on Backstage».

«Theater, Theater, der Vorhang geht auf, dann wird die Bühne zur Welt», erklingt es im Turbensaal. Dieser Liedtext passt bestens, denn die Zuschauer verreisen einerseits nach England in ein Milieu der gehobenen Klasse zu Lord und Lady Hatherstone-Forthescew. Andererseits finden sie sich auf der zweigeteilten Bühne im unordentlichen Aufenthaltsraum der Theatergruppe wieder, die auf ihren Auftritt wartet.

Ausserordentlich ist die Geschichte des Lustspiels «Mord on Backstage» von Claudia Gysel allemal. Regisseur Heini Feinstaub hat nämlich eigens für seine Theatergruppe ein Drama samt Mord geschrieben. Anspruchsvoll, in kurioser und komplizierter Sprache. Das passt der Gruppe keineswegs, ist sie sich doch an Lustspiele gewöhnt. Todlangweilig und zum Davonlaufen findet sie es. Niemand kann den Text im Kopf behalten, geschweige denn aussprechen. Dazu gesellen sich etwelche persönliche Probleme einzelner Schauspieler. Der Regisseur hingegen ist von seinem «Shakespeare-gefärbten» Stück trotz aller Widerstände mehr als nur begeistert.

Viel Zwischenapplaus: Das Publikum freute sich am Mittwochabend über die geglückte Aufführung der Turbenbühne. Es belohnte die Spielenden mit viel Zwischenapplaus und herzhaften Lachern. Die Bühne vollbrachte unter ihrer Regisseurin Lotti Flury eine grossartige Leistung. Im Lustspiel «Mord on Backstage» erwiesen sich die diversen harzigen Probeszenen, die in der von Überraschung gespickten Premiere endeten, äusserst amüsant. Den steten Wechsel auf der Bühne von «Backstage» zu ernsthaften Proben meisterten die Spielenden bravourös. Lebhaft, echt und glaubwürdig gingen sie in ihren Rollen auf. Es sind dies: Hans-Jörg Oetterli, Marlise Frey, Silvan Kocher, Lukas Rätz, Maria Ansari, Martin Pürro, Bianca Gisiger, Yvonne Pürro, Petra Kölliker und Nick Vögeli. Zum guten Gelingen verhalfen auch die Souffleuse Gabi Krähenbühl, Techniker Daniel Mauerhofer und für die Masken und Frisuren Ruth Hofstetter.

23. März 2018, Kritik in der Solothurner Zeitung, Redaktion (Agnes Portmann)


Shakespeare auf der Turbenbühne in Bellach

Auch in diesem Jahr wird natürlich wieder ein Theaterstück auf der Turbenbühne in Bellach aufgeführt. Das Stück "Mord on Backstage" ist ein "Theater im Theater" (und das kann gerne wörtlich genommen werden).

Die Zuschauer kommen in den Genuss die 3-4 Monate Probezeit in geraffter Form mitzuerleben. Sie haben das Erlebnis, dabei zu sein, wie ein Theaterstück entsteht, vom Beginn der Proben bis zur Première.

Heini Feinstaub möchte mit seinem selbstverfassten englischen Drama, das nach seiner Meinung durchaus auch aus der Feder des grossen englischen Dramaturgen Shakespeare stammen könnte, in die Geschichtsbücher des Amateurtheaters eingehen. Seine Mitspieler sind allerdings nicht ganz der gleichen Meinung und der Regisseur Heini Feinstaub hat es jedenfalls nicht leicht, seine Gruppe auf sein Stück einzustimmen und entsprechend zu motivieren.

Was alles passieren kann, wenn der Regisseur und die Schauspieler unterschiedliche Ansichten über die Qualität des "gewählten" Stückes haben, ist einmalig anzusehen. Da auch noch private Befindlichkeiten und Probleme hineinspielen, wird das Stück vollends vergnüglich.

Seit Oktober proben die zehn Schauspieler der Theatergruppe Turbenbühne unter der Leitung von Lotti Fluy das Lustspiel "Mord on Backstage" von Claudia Gysel. Es ist eine gelungene Mischung aus Komödie, Krimi und Klamauk. Dabei ergeben sich Situationskomik und Pointen, die für Lacher im Publikum sorgen sollten und somit beste Unterhaltung bieten.

Das Stück ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Doch die Mitglieder der TUB sind überzeugt, dass sie auch in diesem Jahr wieder den Zuschauern sowohl ein gutes Theaterstück, wie auch eine aufwendige, liebevolle und schöne Bühnen- und Saaldekoration präsentieren können. Zum erstenmal werden übrigens auch VIP-Tickets ("es het solang as es het!") angeboten.

Premiere - 21. März 2018, 20.00 Uhr (ab 18.00 Uhr Apéro)

Vorstellungen: Freitag/Samstag 23./24. März 2018 20.00 Uhr und Sonntag, 25. März 2018 14.00 Uhr im Turbensaal in Bellach. Essen ab 18.00 Uhr - Sonntag, ab 12.00 Uhr

Vorbestellungen (Mo und Mi 18-20 Uhr) Tel. 079 400 46 79, bei Blumen Epp in Bellach oder hier im Internet.

1. März 2018, Hans-Jörg Oetterli, Solothurner Zeitung


Zum Theaterstück:

Heini Feinstaub ist Amateur-Regisseur einer gut spielenden Theatergruppe. In den letzten Jahren hat diese immer Komödien aufgeführt und ihr Publikum bestens unterhalten. Nun hat Heini ein Drama geschrieben und möchte dieses mit seiner Gruppe aufführen, da er der Ansicht ist, sie sei nun soweit, ihrem Publikum auch anspruchsvolle Stücke zu präsentieren. Seine Spieler hingegen sind da ganz anderer Meinung... 

 

Mord on Backstage ist ein "Theater im Theater": Die Zuschauer erleben die Theatergruppe in den drei Akten einen Monat, eine Woche vor den Vorstellungen und an der Première; eben der oft ganz normale Wahnsinn einer probenden Theatergruppe. Die Bühne ist zweigeteilt: links der Salon der Schlösser Fotheringhay-Castle oder eben Pethworth-Castle und rechts der Proben-raum ("backstage") der Theatergruppe.

 

Lord & Lady Reginald und Marilynn Hatherstone-Forthescew sind von Adel und reich. Das verarmte Ehepaar Mr. & Mrs John und Sophie Pickenham möchte die Hatherstones gerne beerben. Pickenhams setzen ganz durchtrieben alles daran, den Erbvorgang etwas zu beschleunigen. Eine nicht unwichtige Rolle spielen auch die Schwester von Lord Hatherstone; Martha Fatherstabble-Sotheby, das dusslige Dienstmädchen Gwyneth/Bethany, der äusserst flexible Beleuchter und ein schlauer Kommissar, der wohl als einziger wirklich den Überblick behält.

 

Regisseur Heini ist zusammen mit der Souffleuse ziemlich gefordert, die Schauspieler zu motivieren und das Theaterstück irgendwie auf die Reihe zu bringen. Ob es ihnen gelingen wird?

20. Februar 2018, Petra Kölliker


Zitate aus dem Textbuch:

Danielle: "Das isch doch wieder emou tüppisches Macho-Gelaber!"

Heini: "Ghör ig do gwüssi Ressentiments us dyne Wort?"

Cindy: "Wieso redt dä ned au so gschwulle wie die andere?"

Melanie: "Leider isch är zwüscheziitlich Pleite, was sym Schatziputzi echli z'schaffe macht."

Luca: "Dere Meinig bin ig au! Ich han eifach kei Luscht, mi bis uf d Chnoche go z'blamiere."

Katrin: "Was dir nid aues ghöret!"

Peter: "Und ig muess do so nä Dubel spiele?"

Simon: "Sträng di haut emou chli meh a!"

Annemarie: "Nei, ig bi nid am Rauche!"

Bert: "Leider muess ig öich säge, dass es nid bsungers guet usgseht."

 

Regie-Lotti: "Dir müesst schön und übertriibe rede und nech immer gaaanz natürlech bewege."

Souffleuse-Gabi: "Du bisch nid per DU mit em Heini; du muesch nä sieze."


Mitwirkende: Maria Ansari, Marlise Frey, Bianca Gisiger, Silvan Kocher, Petra Kölliker, Hans-Jörg Oetterli, Martin Pürro, Yvonne Pürro, Lukas Rätz, Nick Vögeli, Lotti Flury (Regie), Gabi Krähenbühl (Souffleuse), Daniel Mauerhofer (Technik)