Totales Chaos im Hause Weiler

"Änte zum Aapfiff" (oder Ente gut alles gut), hiess das Stück, welches die Theatergruppe Turbenbühne Bellach in diesem Jahr aufgeführt hat. Wie immer überzeugte auch in diesem Jahr das Bühnenbild sowie die Dekoration im Entrée und im Saal. Die Zuschauer wurden in die Welt der Familie Weiler entführt. Diese hoffte, dass ihr Filius bald einen Profivertrag beim ansässigen Spitzenklub unterzeichnen kann. Aus diesem Grundlegte das Deko-Team, unter der Leitung von Regisseurin Lotti Flury, Wertdarauf, die Besucher in die Welt des Fussballs zu entführen. Ein echtes Fussballtor war ebenso vorhanden wie weitere Details (Fussbälle, Linienrichterfähnchen, Dresses etc. etc.) die eine Fussballatmosphäre herzauberten. Auch in diesem Jahr wurde im Vorfeld nicht zu viel versprochen. Das Team um Regisseurin Lotti Flury verstand es die zahlreichen Besucher zu faszinieren. Bereits vor der Aufführung, sorgte das Personal, welches zu diesem Anlass mit eigenen Fussballtrikots, ausgestattet wurde, mit einem kleinen "Warm Up" für Erstaunen beim Publikum. Mit viel Herzblut, Humor und Ausdrucksstärke führten die Schauspielerinnen und Schauspieler durch rund 100 Minuten Unterhaltung. Die Pointen des Butlers Felix, der sich über die geistigen Fähigkeiten seiner Hausherrin Julie Weiler, welche immer wieder ihren Hasi (Sohn) suchte, lustig machte, das Dienstmädchen Mahire, das mit seinen "Deutschkenntnissen" immer wieder danebenlag und zusammen mit einer Ente verhalf die Bankräuber zu fassen, begeisterten die Zuschauer. Auch der tolpatschige Bankräuber Thomas, welcher mit seiner hysterischen Partnerin Cecile die ortsansässige Bank überfallen hatte, sorgte für Szenenapplaus und Lachsalven. Der Gärtner Paul, welcher zuerst als Bankräuber und danach als Fussballstar verwechselt wurde, Präsidentin Doris Bolliger mit ihrem famosen Geldkoffer, Fussballtrainer Alex Baranek, Polizistin Susanne Baumann, die die Bankräuber alleine zur Strecke brachte sowie deren Freund der Fussballstar Sebastian Weiler garantierten für Humor im Publikum. Das Stück liess kein Fettnäpfchen aus und sorgte mit einem Haufen Chaos, Irrungen und Verwicklungen dafür, dass beiden Besuchern bald niemand mehr wusste wer – wer war.

Der Zuschauerandrang zeigte, dass die Theatergruppe Turbenbühne Bellach sich weit herum einen guten Namen geschaffen hat. Nach dem Theater ist bekanntlich vor dem Theater. Und so darf man ohne weiteres bereits heute gespannt sein, was die Theatergruppe Turbenbühne nächstes Jahr (im Jubiläumsjahr) den Zuschauern präsentiert.

1.4.2019, Hans-Jörg Oetterli, Solothurner Zeitung



 

Die Turbenbühne präsentiert eine witzige Komödie

 

Mit dem Stück «Änte zum Aapfiff» präsentiert die Turbenbühne unter der Regie von Lotti Flury eine witzige Komödie von Wolfgang Binder. Die zehn Spielenden zeigen viel Herzblut und garantieren mit den humorvollen und witzigen Passagen unbeschwerte Minuten.

 

Aufregung herrscht im feudal eingerichteten Wohnzimmer der wohlhabenden Notarfamilie Weiler. An diesem Tag nämlich soll Sohn Sebastian (Silvan Kocher) den Vertrag unterzeichnen, der ihm zu einem umjubelten Fussballstar machen soll. Mutter Julie Weiler (Vrenie Plüss Moser) – hin und weg vor Begeisterung – lässt sich seine Aufstiegschancen vom distinguierten Butler Felix (Nicolas Vögeli) erklären. Kein leichtes Unterfangen für ihn, ist er doch überzeugt, dass der Dame gewisse Voraussetzungen zum Verstehen fehlen. Auflockerung bringt das lebensfrohe, unbeschwerte polnische Dienstmädchen Mahire (Maria Ansari) mit ihrem erheiternden Akzent und den vielen Verwechslungen der deutschen Redensarten. Etwa, wenn sie Gärtner Paul (Marco Biberstein), der ihr eine rote Rose schenkt, zum Tulpenkavalier macht. FC-Vereinspräsidentin Doris Bolliger und Fussballtrainer Alex Baranek (Petra Kölliker/Hans-Jörg Oetterli) treffen schliesslich mit dem Vertrag samt einem Koffer voller Geldnoten ein. Zur gleichen Zeit überfallen zwei Bankräuber (Bianca Gisiger/Lukas Rätz) die örtliche Sparkasse. Die temperamentvolle Polizistin Susanne Baumann (Murielle Phillot) platzt mit der Nachricht herein, dass sich die flüchtenden Bankräuber wahrscheinlich auf dem Grundstück der Weilers verstecken. Von nun an geht im Haus und Garten alles drunter und drüber.

 

Kuriose Situationen

Mit dem Stück «Änte zum Aapfiff» präsentiert die Turbenbühne unter der Regie von Lotti Flury eine witzige Komödie von Wolfgang Binder. Die zehn Spielenden zeigen viel Herzblut und garantieren mit den humorvollen, witzigen Passagen und den kuriosen Situationen unbeschwerte Minuten. Denn in der Komödie weiss bald keiner mehr, wer er wirklich ist. «Bewusst haben wir eine Verwechslungskomödie und keine Beziehungs- oder Liebesgeschichte gewählt», sagt Lotti Flury. Sie achte zudem in der Stückwahl darauf, dass die Anzahl der Einsätze für alle in etwa gleich sind und dass mindestens zehn Personen mitspielen können. An Nachwuchs fehlt es der Theaterbühne, die im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, nicht. Die beiden Neuen, Vrenie Plüss Moser und Murielle Phillot, bestehen die Feuertaufe und äussern sich begeistert, in der Turbenbühne mitspielen zu dürfen.

26.3.2019, Solothurner Zeitung, Agnes Portmann


Änte zum Aapfiff

Im 2019 präsentiert die Turbenbühne "Änte zum Aapfiff" (von Wolfgang Binder/Rolf Etterlin, Breuninger Verlag Aarau). Es handelt sich um eine sehr neue Komödie, welche erst ganz wenige Male in der Schweiz gespielt worden ist.

 

Ein frühlingshafter Vormittag im Hause Weiler. Sebastian Weiler steht eine Profifussballer-Karriere bevor. Deshalb werden die Präsidentin und der Trainer des FC Bellach erwartet, um einen entsprechenden Vertrag zu unterzeichnen. Zur gleichen Zeit überfallen zwei maskierte Bankräuber die Bank und flüchten vor der Polizei auf das Grundstück der Weilers. Dann ist da noch die Ferienvertretung für das Dienstmädchen, die sich vorstellen will.

Dass bei so vielen Gesichtern mancher bald die Übersicht verliert, ist nur verständlich und so werden Hausbesuche zur reinen Nervensache. Doch eine tiefgefrorene Ente sorgt zur richtigen Zeit für die Abkühlung der erhitzten Gemüter. 


Zitate aus dem Textbuch:

Sebastian Weiler, Fussballtalent (Silvan Kocher): "Wenn do öpper blass isch, denn höchschtens öie Verstang."

Julie Weiler, seine Mutter (Vrenie Plüss Moser): "Meined dir? Ig ha Täg bruucht, um d Zämehäng z verstoh."

Susanne Baumann, Polizistin und seine Freundin (Murielle Phillot): "Sobald die Sach unger Dach und Fach isch?"

Doris Bolliger, Vereinspräsidentin FC Bellach (Petra Kölliker): "Gwüsse? E Mönsch wie dir hett doch kes Gwüsse!"

Alex Baranek, Fussballtrainer FC Bellach (Hans-Jörg Oetterli): "Jo genau u jetz meinet dir, nume mit de Nötli müesse z winke..."

Cecile, Bankräuberin (Bianca Gisiger): "Ig weiss würklech nid, was di eso blöd macht, aber es funktioniert super."

Thomas, Bankräuber (Lukas Rätz): "Das isch doch Dütsch, wo dir do redet, oder?"

Felix, Butler im Hause Weiler (Nicolas Vögeli): "Hasi? Me chönnt meine, mir sygi do im nä Zoo!"

Mahire, Dienstmädchen bei Weilers (Maria Ansari): "Können mitkommen und helfen, Pflanzen wegschmeissen."

Paul, Gärtner von Weilers (Marco Biberstein): "Du hesch guet rede; we me so nä tolle Fäger zur Fründin hett."

 

Regie: Lotti Flury

Souffleuse: Gabi Krähenbühl

Technik: Daniel Mauerhofer 


Mitwirkende: Maria Ansari, Marco Biberstein, Bianca Gisiger, Silvan Kocher, Petra Kölliker, Hans-Jörg Oetterli, Murielle Phillot, Vrenie Plüss Moser, Lukas Rätz, Nicolas Vögeli, Lotti Flury (Regie), Gabi Krähenbühl (Souffleuse), Dani Mauerhofer (Technik) sowie Präsident / Schieds- & Linienrichter / Platzwarte / Funktionäre / Therapeuten / Masseure und Betreuer des       FC TUB-Teams :-)